Über mich

Mein Name ist Jeanette Löer, ich bin approbierte Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin – und schon als Elfjährige wusste ich: Ich möchte Therapeutin werden. Die psychischen Innenwelten junger Menschen und ihre oft leisen, aber tiefgreifenden Nöte haben mich früh bewegt – und der Wunsch, Kinder,  Jugendliche und junge Erwachsene in schwierigen Lebensphasen zu begleiten, hat mich seither nicht mehr losgelassen.

Ich bin in Marl geboren und aufgewachsen, als ältestes von drei Geschwistern. Die Erfahrung, mit zwei jüngeren Brüdern großzuwerden, hat früh mein Verständnis für familiäre Dynamiken, Beziehungsmuster und emotionale Feinheiten geschärft. Während meines Studiums lernte ich meinen heutigen Mann kennen, der mich bis heute mit viel Rückhalt und Humor auf meinem beruflichen Weg begleitet.

Nach der Schule studierte ich Sozialpädagogik / Soziale Arbeit. Schon während dieser Zeit setzte ich einen inhaltlichen Schwerpunkt auf die tiergestützte Arbeit, da mich das besondere Potenzial von Tieren in therapeutischen Prozessen tief beeindruckt hat. Parallel begleitete ich Familien als Trauerbegleiterin im Rahmen des ambulanten Kinderhospizdienstes, eine Erfahrung, die mir gezeigt hat, wie viel Kraft in aufrichtiger Begegnung – auch im Schmerz – liegen kann.

Meine Ausbildung zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin absolvierte ich im Richtlinienverfahren Verhaltenstherapie. Früh sammelte ich praktische Erfahrungen in der Vestischen Kinderklinik Datteln und der LWL-Klinik Marl-Sinsen, jeweils auf den fakultativ geschlossenen Stationen, wo ich Jugendliche in akuten seelischen Krisen unterstützte. Später war ich ambulant tätig, angebunden an die Tagesklinik Gelsenkirchen Buer – bis ich 2018 den Versorgungsauftrag der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe für meine eigene Praxis in Dorsten erhielt.

Meine Praxis befindet sich auf einem Bauernhof, inmitten ländlicher Natur. Dort arbeite ich im Rahmen der tiergestützten Therapie mit einem ganz besonderen Team: Hunde, Katzen, Pferde, Alpakas, Hühner und Kaninchen  begleiten mich in meiner Arbeit – und eröffnen meinen Patienten häufig einen sanften, nonverbalen Zugang zu sich selbst. Tiere urteilen nicht, sie begegnen im Moment – und schaffen damit Räume für emotionale Sicherheit, Kontakt und Vertrauen.

Neben der Einzelarbeit liegt mir auch die Gruppentherapie sehr am Herzen. Ich habe eine Weiterbildung zur Gruppentherapeutin absolviert und schätze die heilsame Dynamik dieses Settings, insbesondere bei Depressionen, Angststörungen, Skillstraining oder Geschlechtsidentitätskonflikten. In der Gruppe entsteht oft das, was im Alltag fehlt: soziale Resonanz, Selbstwirksamkeit, Verbindung.

Darüber hinaus absolvierte ich eine umfangreiche Weiterbildung in spezifischer Traumatherapie für Kinder und Jugendliche. Mein therapeutischer Schwerpunkt liegt heute auf der Behandlung von Emotionsregulationsstörungen, die häufig in Verbindung mit belastenden Lebensereignissen, Impulsivität oder Beziehungskonflikten auftreten.


Aktuell befinde ich mich in der Weiterbildung zur Dialektisch-Behavioralen Therapeutin für Jugendliche (DBT-A) – einem wissenschaftlich fundierten Ansatz, der Jugendlichen mit intensiven Gefühlen, Spannungszuständen oder instabilen Selbstbildern wirksame Methoden zur Emotionsregulation vermittelt.

In meiner Arbeit lege ich großen Wert auf einen klaren, respektvollen und gleichzeitig warmherzigen Rahmen. Therapie bedeutet für mich Begegnung auf Augenhöhe, getragen von echtem Interesse und dem Vertrauen darauf, dass Entwicklung immer möglich ist – manchmal auch auf leisen Wegen.